Brücken

Im Laufe eines Lebens bleibt es nicht aus, dass der ein oder andere Zahn verloren geht. Aber muss eine Zahnlücke eigentlich immer geschlossen werden? Ein Experte erläutert: „Eine Zahnlücke sollte möglichst schnell geschlossen werden. Ein fehlender Zahn beeinträchtigt nicht nur die Ästhetik, sondern auch das Sprachvermögen. Und auch, wenn, z.B. im Seitenzahnbereich, eine Lücke optisch nicht so sehr auffällt, kann sie doch Schäden im Kausystem hervorrufen. Die Nachbarzähne können sich verschieben, wodurch einerseits Nischen entstehen, in denen Essensreste verbleiben und zu Karies führen können. Andererseits kann diese Zahnwanderung bzw. -kippung zu deutlichen Fehlbelastungen führen. Den Zähnen im gegenüberliegenden Kiefer fehlt außerdem das Gegenstück und damit eine Abstützung, so dass sie sich verlängern können.“

Zahnbrücken

Ein oder mehr verloren gegangene Zähne können mit Brücken geschlossen werden. Um jedoch eine Brücke im Gebiss verankern zu können, müssen die der Zahnlücke benachbarten Zähne vollständig oder teilweise beschliffen werden. Dabei wird – ähnlich wie bei einer herkömmlichen Überkronung – der Zahnschmelz rundum abgetragen und der Zahnstumpf abgeschliffen. Dieser überkronte Zahn übernimmt die Funktion als Anker- oder Pfeilerzahn, an dem die Brücke befestigt wird. Um die Brücke später optimal eingliedern zu können, muss bei der Präparation der Brückenpfeiler auf eine parallele Ausrichtung geachtet werden. Nach der Präparation wird ein Abdruck genommen, aus dem der Zahntechniker den passgenauen Zahnersatz herstellt. Die Brücke wird anschließend fest eingeklebt oder zementiert und ist nicht herausnehmbar.

Eine Ausnahme ist die so genannte Klebebrücke oder Adhäsivbrücke, die an den Nachbarzähnen mithilfe eines Kunststoffklebers angeklebt wird, ohne dass dort großflächig Zahnsubstanz abgeschliffen werden muss. Lediglich der Zahnschmelz wird geringfügig entfernt. Die Klebebrücke wird überwiegend im jugendlichen Gebiss angebracht, weil es dort umso wichtiger ist, Zahnsubstanz zu schonen und möglichst lange zu erhalten.

Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Brückenarten, die man u.a. nach den verwendeten Materialien oder nach der Art der Verankerung am Zahn unterscheiden kann.

Im Hinblick auf die verwendeten Materialien lassen sich v.a. die folgenden beiden Varianten unterscheiden:


  • Metall-Keramik-Brücke: Auf eine Grundsubstanz aus Gold- oder Nichtedelmetall-Legierung wird eine zahnfarbene Keramikmasse aufgebrannt, die das Metallgerüst verblendet. Die Verblend-Keramik-Brücke gilt als Standardlösung.
  • Vollkeramik-Brücke: Das Brückengerüst wird computergesteuert aus einer speziellen Keramik herausgefräst und schichtweise mit weiterer Keramikmasse umgeben. Die Vollkeramik-Brücke gilt vor allem im sichtbaren Bereich als ästhetisch anspruchsvollste und hochwertigste Lösung.

Daneben werden derzeit Kunstofflösungen erforscht, die ähnliche Eigenschaften haben sollen wie Keramik.


Hinsichtlich der Befestigungsart gilt die so genannte Basisbrücke, bei der das Brückenglied auf dem Kiefer aufsitzt als Standardversorgung im Frontzahnbereich; im nicht sichtbaren Backenzahnbereich wird häufig die Schwebebrücke angebracht, bei der das Brückenglied wie bei einer natürlichen Brücke „schwebt“ und nicht auf dem Kiefer aufliegt.

Brücken können sowohl einzelne Zähne ersetzen, sie eignen sich aber auch für eine Spanne von bis zu vier nebeneinander fehlenden Zähnen. Mit mehrspannigen Brücken können auch mehrere Lücken gleichzeitig geschlossen werden. Voraussetzung ist jedoch, dass die Pfeilerzähne fest im Knochen verankert sind.